9.-11. September 2022

Proben-Wochenende im Kloster Kappel am Albis

Ein sonniger Freitagabend, die ersten Mitspieler treffen im Kloster Kappel am Albis für das Proben-Wochenende ein. Dieses Kloster, einst ein Zisterzienserkloster, ist heute ein Seminarhotel und Bildungshaus der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich.

Für alle nadisna eintreffenden Mitspieler stehen kalte Platten bereit. Eine kleine Gruppe übernachtet bereits auf den Samstag hier, um am Morgen entspannt ohne Anreise die Proben beginnen zu können.

Samstagmorgen, wir sind vollzählig und starten freudig gespannt die Proben. Wir üben an den Werken für die November-Jahreskonzerte. Es sind zwei Schubertwerke; die 5. Symphonie sowie die Rosamunde-Ouvertüre ‚Die Zauberharfe‘. Hummels Bratschenkonzert proben wir am Nachmittag, wenn Roland als unser Viola-Solist eigens für dieses Werk zu uns ins Kloster Kappel anreist. Es sind intensive Stunden der konzentrierten Arbeit! Geduldig leitet Thomas, unser Dirigent, durch die Probe-Einheiten und singt dazwischen jeweils freudig die fehlenden Instrumente. Dazwischen gibts Kaffeepausen. Für die Mahlzeiten trifft man sich im Klosterkeller. Ein wunderschöner Saal, der mit einem Flügel in der Ecke bestimmt auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Mit ein paar anderen Gruppen füllt sich der Saal schnell und der Lärmpegel während dem Essen ist entsprechend hoch. Viel Freizeit gibt es nicht, aber einen Blick in die angrenzende Kirche, den imposanten Kreuzgang dorthin, wie auch die schönen Gänge und Räume, liegt alleweil drin. Es ist ein schöner Ort und wir als Orchester haben die Zeit gut genutzt und grosse Fortschritte gemacht. Dazwischen gibt es immer wieder erholsame Momente, entspanntes Plaudern und Lachen, so auch bei der Feierabend-Runde im Klostercafé.

Am Sonntagnachmittag nach einer letzten kurzen Probe-Einheit lassen wir es gut sein und sitzen nochmals kurz für eine Abschlussrunde im Klostercafé zusammen. Es folgt der Abschied und mit schöner Erinnerung an das Proben-Kloster-Erlebnis geht es bald heimwärts…

Kurze Historie vom Kloster Kappel: Um 1185 stifteten die Freiherren von Eschenbach-Schnabelburg in Kappel ein Kloster. Mit dem Aufbau wurden Zisterziensermönche aus Hauterive beauftragt. Ihr Wirken – bestimmt vom benediktinischen Motto: ‚Bete und arbeite‘ – hatte eine überaus grosse Ausstrahlung auf die Landwirtschaft und Bautätigkeit der damaligen Zeit. In der Reformationszeit wurde das Kloster aufgehoben. Abt und Konvent übergaben es 1527 ihrer Schirmherrin, der Stadt Zürich. Amtsleute verwalteten die ehemaligen Klostergüter und kümmerten sich um die Armenfürsorge. Die gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Knonau erwarb die ehemalige Klosteranlage für die Kirchgemeinden des Bezirks, die 1836 eine Armenanstalt eröffneten. Zeitweise wurde auch eine Schule für Waisenkinder geführt, 1876 eine „Korrektionsanstalt“ angegliedert und 1894 ein „Bezirkskrankenasyl für Einkommensschwache“ geschaffen.  In den historischen Gebäuden führt die Zürcher Landeskirche seit 1983 ein Seminarhotel und Bildungshaus, zunächst unter dem Namen „Haus der Stille und Besinnung“, seit dem 1. Mai 2008 unter dem alt-neuen Namen Kloster Kappel. Das Haus ist Mitglied der Gemeinschaft der evangelischen Zisterzienser-Erben. Die Kirche ist im Besitz des Kantons Zürich, das Pfarrhaus gehört der Kirchgemeinde Kappel.

Kurz zusammengefasst: „800 Jahre Kloster Kappel. Abtei, Armenanstalt, Bildungshaus“.