8./9.-10. September 2023

Proben-Wochenende im Mattli Antoniushaus, Morschach

Es ist ein heisser Spätsommerabend, eine kleine Gruppe trudelt bereits am Freitagabend hoch über dem Urnersee im Morschacher Mattli Antoniushaus fürs Proben-Wochenende ein. Bei wunderschöner Aussicht sitzen wir bis nachts auf der Terrasse und geniessen gemütlich plaudernd eine kalte Platte zum Znacht.
Am Samstagmorgen reisen dann nadisna alle restlichen Mitspieler an, sodass bereits um 9 Uhr die Proben beginnen können. Nebst dem Andante festivo von Jean Sibelius, das beim Jahreskonzert als Auftakt gedacht ist, proben wir vor allem an den Sätzen von Griegs Peer Gynt-Suite. Die beiden Erzähler, Helen und Reto, ergänzen am Sonntagmorgen dann sogar zwischen den neun musikalischen Sätzen jeweils einen Teil der Geschichte, die zu diesem Werk gehört. Theatralisch vorgelesen und sogar in verschiedenen Rollen geschrieben und in Mundart übersetzt. Ein fantastisches Werk. Für den zweiten Konzertteil sind schwedische Tänze angesagt. Manchmal sind diese Stücke sehr herausfordernd und schnell, aber sie passen perfekt zum ersten Peer Gynt-Teil. Konzentriert proben wir mit Pausen dazwischen (natürlich auf der sonnigen Terrasse mit einer Tasse Kaffee, wo man sich ab der idyllischen Aussicht kaum sattsehen kann). Thomas, unser Dirigent, leitet wie gewohnt sehr geduldig und voll Energie durch die Probe-Einheiten.

Am Samstagabend wird uns von Helen ein kleiner, halbstündiger Abendspaziergang mit wundervollem Panorama-Blick auf die Berge und den See angeboten. Sie kennt die Gegend und führt uns nach dem Znacht eine kurze Strecke vom „Weg der Schweiz“. Das war wirklich ein Höhepunkt vom Wochenende und ein guter Tipp.

Der Sonntag folgt auf den Samstag, man probt und feilt weiter an den Stücken und es ist unüberhörbar, wie wir Fortschritte machen. Wäre bei Luzia nicht eine Seite bei ihrem Cello gerissen, es wäre beinahe langweilig und in gewohnter Manier abgelaufen. Aber erfinderisch wie manche Leute so sind, gibt Reto Luzia kurzerhand sein Instrument und fasst den nächst stehenden Papierkorb, kehrt diesen um und begleitet mit seiner umfunktionierten „Pauke“ das Orchester. Cooli Sach!

Wie immer, wenn intensiv gearbeitet und geprobt wird, fliegt die Zeit nur so dahin. Schon bald sind alle wieder auf dem Heimweg und freuen sich aufs nächste Jahr…