Michel Bossart
Zum ersten Mal verbrachte der OVB sein zur Tradition gewordenes Probewochenende auf der Musikinsel Rheinau. Die meisten reisten schon am Freitagabend in die nördliche Ecke des Kantons Zürich und genossen die gesellige Runde in der Orchesterlounge, wo eine gutbestückte kalte Platte auf die Mitglieder wartete und im Laufe des Abends verzehrt wurde.

Am Samstagmorgen um 9 Uhr – der Rest des Vereins war mittlerweile auch eingetroffen – fingen die Proben an. Wir beschäftigten uns intensiv mit unserem Winterprogramm und hatten genügend Zeit, uns um feine Detailarbeit zu kümmern. In der langen Mittagspause erkundigten wir bei prächtigem Wetter die Insel und die barocke Kirche und machten uns danach wieder an die Arbeit. Vor dem Nachtessen kamen wir in den Genuss einer Führung durch die Räumlichkeiten des ehemaligen Klosters, beziehungsweise der ehemaligen psychiatrischen Klinik. Heute ist das ganze Gebäude komplett der Musik gewidmet und von der bewegten Vergangenheit des Hauses ist kaum mehr was zu sehen. Aber etwas ganz besonderes ist nach wie vor da: Wer aus dem Fenster über den Rhein nach Süden blickt, sieht Deutschland. Die Klosterinsel Rheinau sei der einzige Ort der Schweiz, wo Deutschland im Süden liege, meinte die Hausherrin auf dem Rundgang.

Nach Probenende um zirka 21 Uhr liessen wir diesen strengen Tag wiederum in der Lounge ausklingen, bevor wir erschöpft ins Bett fielen. Denn Erholung hatten wir nötig: Auch am Sonntagmorgen begannen die Proben kurz nach dem Frühstück. Weil wir an unserem Jahreskonzert keine Pausen machen dürfen, sahen wir uns gezwungen, das Programm zu kürzen. Wir mussten uns entscheiden, welche Stücke wir aus dem Programm streichen wollten/sollten. Da gab es einiges zu diskutieren und zu feilschen bis das gekürzte Programm stand und wir uns wieder voll auf die Musik konzentrieren konnten.

Es war – wie immer – ein intensives, lehrreiches uns fruchtvolles Probewochenende, das wir auf der Musikinsel in einem auf Orchester perfekt abgestimmten Ambiente verbringen durften. Wir freuen uns bereits auf nächstes Jahr.