15./22. November 2015

Jahreskonzerte 2015

Mit «Saludos Españoles» hiess der Orchesterverein Benken das Publikum in der Pfarrkirche Benken willkommen. Temperamentvolle Töne wechselten sich mit fein gespielten Melodien ab. Eine Uraufführung gabs als musikalischen Leckerbissen dazu.

Den Einstieg ins Konzertprogramm bildete die «Symphony in D major» von Juan Crisóstomo de Arriaga. Der baskische Violinenvirtuose, der gerne als «spanischer Mozart» bezeichnet wurde, schrieb das Werk rund zwei Jahre vor seinem frühen Tod. Moderatorin Helen Eichmann nannte die Symphonie «ein Bijou mit gefühlvollen und spannenden Sätzen». Nach einem durchaus ohrgefälligen, aber dem Adagio entsprechend langsam dahinplätschernden Start tauchte der Orchesterverein Benken am sonntagabendlichen Konzert in der Pfarrkirche Benken mit einem kraftvollen und geheimnisvollen Andante so richtig in die spanische Seele ein. Und er zog mit seiner hervorragenden Art, zu konzertieren, das Publikum mit.

Das Orchester gab alles

Mit dem «Minuetto Allegro» kam eine heiterbeschwingte Komponente dazu. Im letzten Satz war das Orchester unter der Leitung von Thomas Eckert nochmals richtig gefordert und gab alles: in den düsteren Passagen mit drohenden Pauken, aber auch in den lichtvollen Teilen mit engagiertem Zusammenspiel.

Stilstudie in üppigem Kleid

Das Programm holte das sehr interessiert lauschende Publikum mit überraschenden Momenten ab. Allein schon die «Symphony» von Juan Crisóstomo de Arriaga war den Besuch des Konzertes wert. Nach einer kleinen Pause folgte der nächste Höhepunkt des Konzertabends. Dirigent Thomas Eckert stellte seine nach den Gesetzmässigkeiten der Spätromantik aufgebaute Stilstudie «Gesungen mit Stimmen aus vergangenen Zeiten» vor. In dieser Form, als Fassung für Sinfonieorchester, war es eine Uraufführung. Streicher und Bläser waren hier gleichermassen gut eingesetzt und das Stück überzeugte durch Farbigkeit und Dynamik. Der letzte Teil des Abends war «Carmen», der Oper von Georgs Bizet, gewidmet.

Betörende «Carmen»

Der Orchesterverein Benken beliess es dabei aber nicht, die bekannten Melodien zu spielen, sondern stellte die tragische Geschichte der schönen Zigeunerin auch in Worten dar. Diesen Part übernahm in meisterlicher Manier Daniela Huwyler. Traten die Wachsoldaten klanglich aufs Tapet, verwandelte sich die Erzählerin in den leidenschaftlichen Don José. Spielte der Orchesterverein den Tanz «Seguidilla», so gab sie die betörende Carmen.

Spiel zwischen Wort und Klang

Das abwechslungsreiche Spiel zwischen Wort und Klang setzte sich am Ende zum Opernpuzzle zusammen, das im tragischen Eifersuchtsmord endete. «Viva España y la música!» war man am Schluss, nach dem lang anhaltenden Applaus und der Zugabe, geneigt zu rufen. Und wahrlich, dem Orchesterverein Benken war es gelungen, den Novemberabend in spanisches Feuer zu tauchen und mit temperamentvoller Musik die Zuhörer zu begeistern.
Artikel aus Die Südostschweiz vom 17.11.2015, Gabi Corvi

Zeitungsartikel aus Die Südostschweiz vom 17.11.2015, Gabi Corvi

Zeitungsartikel aus Zürichsee Zeitung Obersee vom 17.11.2015, Reto Schneider

2015 OVB Konzertprogramm