15./16. November 2014

Jahreskonzerte in Benken und Gommiswald

Der Orchesterverein Benken bot einen vielseitigen Konzertabend im Gemeindesaal in Gommiswald. Unter Dirigent Thomas Eckert überraschte das Orchester das Publikum mit einem besonderen Höhepunkt.

Mit «der Uhr» die Zeit vergessen gemacht

Gommiswald. – Mit leisen, feinen Klängen beginnend, welche ins rasante Finale von Rossinis Ouvertüre des «Wilhelm Tell» führten, eröffnete das Orchester den Konzertabend. Im Zentrum des diesjährigen Konzertes stand jedoch die Sinfonie Nr. 101 von Joseph Haydn, welche auch «die Uhr» genannt wird.
Der Name des Werkes liess es erahnen: Irgendwann erklang das zu erwartende «Tick Tack». Ob gezupft oder geblasen – die Uhr tickte zur Freude der Anwesenden. Wer genau horchte, hörte sogar, wie die musikalischen Zeiger sich drehten. Manchmal etwas schneller, dann wieder langsamer. Wie im richtigen Leben. Im zweiten Teil folgte eine Reise nach Osteuropa.

Musik für die Seele

Antonin Dvoraks «Slawische Tänze» und Brahms «Ungarischer Tanz» liessen die Zuhörer mitwippen: Rassig, mitreissend, mal wiegend und gleich wieder temperamentvoll aufbrausend, zog das Orchester alle Register und entführte seine Besucher mit dieser Musik in eine fremde Welt. Und trotz der Freude, welche die Musik versprühte, lag immer ein Hauch Melancholie in ihr.

Passend war das folgende Werk «Fiddler on the Roof» von Sheldon Harnick & Jerry Bock. Das bekannte Musical handelt von einer jüdischen Familie, die auf Druck des Zaren Russland verlassen musste und nach Amerika auswanderte. Auch hier schaffte es der Orchesterverein Benken, traurige und fröhliche Klänge zu einem harmonischen Ganzen zu vereinen. Einen ganz speziellen Hörgenuss schenkte Dirigent Eckert dem Publikum als Zugabe. Eckert ist ausgebildeter Klarinettist und zeigte sein Können mit jüdischen Tänzen, die er für Orchester und Klarinette arrangiert hat – begleitet vom Orchesterverein Benken.

Einfluss des neuen Dirigenten

Seit Anfang Jahr übten die Musikanten mit ihrem neuen Dirigenten. Der Einfluss des vielseitigen Berufsmusikers war in diesem Konzert spürbar. Das Orchester setzt sich ausschliesslich aus Laienmusikern in den unterschiedlichsten Altersgruppen zusammen und nutzt die Ressourcen, welche ihm zur Verfügung stehen.
In Zusammenarbeit mit Dirigent Thomas Eckert bewiesen sie an diesem Abend, dass die Freude an der Musik, viel Fleiss und der Wille, etwas Schönes zu gestalten ein tolles Ergebnis erzielen können.
Barbara Schirmer

Zeitungsartikel aus Die Südostschweiz vom 18.11.2014, Barbara Schirmer