23./24. November 2013

Jahreskonzerte in Benken und Gommiswald

Mit der „Unvollendeten“ von Franz Schubert vollendete der Orchesterverein am Wochenende mit zwei grandiosen Konzertaufführungen sein Jahresprogramm in Benken und Gommiswald. Zugleich vollendete die Dirigentin, Verena Zeller, nach sechs Jahren ihre Zeit am Dirigentenpult des Benkner Orchestervereins (OVB). Das zahlreich erschienene Publikum wurde für seinen Konzertbesuch bei garstigem Novemberwetter mit einem äusserst abwechslungsreichen Programm und sicheren Einsätzen der Solisten und des Orchesters durch die Musikwelt belohnt. Mit der Solistin, Jeannine Maddox, wagte sich der OVB auf ein neues musikalisches Terrain.

Eröffnet wurde das Konzert mit der Symphonie „Die Unvollendete“ in h-moll von Franz Schubert, von der bis heute nicht bekannt ist, weshalb sie die Unvollendete heisst. Die Dirigentin stellte damit gleich zu Beginn hohe Anforderungen an das 30-köpfige Orchester, das ein hervorragendes Zusammenspiel und volle Konzentration nach einer längeren Probephase bravourös meisterte. Auffallend waren die harmonisch klingend verteilten Stimmregister, die durch die Dirigentin sicher geführt wurden. Roland Rieder führte die Zuhörenden mit interessanten Hinweisen zu den einzelnen Komponisten in ihre Zeit zurück und brachte damit Spannung zur Einstimmung der ausgewählten, musikalischen Kompositionen. So wies er darauf hin, sich mit den zwei Sätzen der Unvollendeten doch gleich selber die Symphonie in Gedanken zu vollenden.
Nach der Vollendung der Übergang zur Neuzeit und zu Neuem Mit Jean Sibelius „Impromptu“ in drei Sätzen gelang dem Orchester der Übergang vom Spätmittelalter in die Neuzeit. Die triste Novemberstimmung passte zu den melancholischen Klängen aus dem finnischen Norden und erfreute im Anschluss mit der sicheren, aber durchaus locker auftretenden Art der Solistin, Jeannine Maddox das Publikum. Sie füllte den Kirchenraum nach der zuvor verzauberten, märchenhaften nordischen Stimmung mit zwei Jazzstücken „St. Mountain“ des deutschen Komponisten, Florian Poser und „The Whirlwind“ von Joe Green. Es war ein wahrer Genuss, ihrer ausdrucksvollen Wiedergabe der beiden äusserst unterschiedlich geschriebenen Musikstücke zuzusehen und zuzuhören. Die Dirigentin führte in ruhiger, einfühlsamer Art das Orchester mit der Solistin sicher zusammen, was die Homogenität spüren liess. Nach einem grossen Applaus und einem sichtlich zufriedenen Publikum belohnte das Orchester die Konzertbesucher mit einer Zugabe aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet. Der Präsident des Vereins, Andreas Niederhauser, bedankte sich bei den Gönnern und Passivmitgliedern für ihre Unterstützung, in der Hoffnung, weiterhin auf sie zählen zu dürfen. Die scheidende Dirigentin durfte herzliche Dankesworte für die sechs Jahre gemeinsamen Musizierens entgegennehmen.